Was ist eine Zystitis?
Eine Zystitis ist eine Entzündung der Blase, häufig auch als Blasenentzündung bezeichnet. Typische Symptome sind Schmerzen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang und trüber Urin. In den meisten Fällen ist die Ursache eine Harnwegsinfektion (engl. Urinary Tract Infection – UTI).
Die Entzündung kann durch Bakterien, Medikamente, Strahlung oder andere Reizstoffe verursacht werden. Besonders häufig betroffen sind Frauen.

Inhaltsverzeichnis
Was sind die Symptome einer Zystitis?
- Häufiger Harndrang
- Dranggefühl trotz leerer Blase
- Trüber oder stark riechender Urin
- Leichtes Fieber
- Blut im Urin
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- Druckgefühl im Unterbauch
- Flankenschmerzen
Achtung: Bei zusätzlichen Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Schüttelfrost oder starken Rückenschmerzen kann eine Niereninfektion vorliegen – sofort ärztliche Hilfe aufsuchen!
Ursachen der Zystitis
- Harnwegsinfektion (UTI)
- Medikamente (z. B. Chemotherapeutika)
- Strahlentherapie
- Katheternutzung
- Reizstoffe in Hygieneprodukten
Arten von Zystitis
Die Zystitis lässt sich in akute und chronische (interstitielle) Formen einteilen:
Bakterielle Zystitis
Verursacht durch das Eindringen von Bakterien in Harnröhre oder Blase. Häufigste Form.
Drogeninduzierte Zystitis
Bestimmte Medikamente reizen die Blase, z. B. Cyclophosphamid.
Strahlenzystitis
Folge von Strahlentherapie im Beckenbereich – schädigt Blasengewebe.
Fremdkörper-Zystitis
Durch Dauerkatheter verursachte Entzündung und bakterielle Infektionen.
Chemische Zystitis
Reaktion auf Hygieneprodukte wie Spermizide oder Schaumbäder.
Zystitis bei anderen Krankheiten
Tritt als Folge anderer Erkrankungen auf, z. B. bei Diabetes, HIV, Nierensteinen oder vergrößerter Prostata.
Wer ist besonders anfällig?
Frauen sind aufgrund ihrer Anatomie häufiger betroffen. Risikofaktoren:
- Sexuelle Aktivität
- Schwangerschaft
- Wechseljahre
- Verwendung von Diaphragmen mit Spermizid
- Aggressive Intimpflegeprodukte
Bei Männern kann eine vergrößerte Prostata die Ursache sein. Weitere Risikofaktoren:
- Kathetergebrauch
- Diabetes
- Harnabflussstörungen
- Nierensteine
- Strahlentherapie oder Chemotherapie
- Wirbelsäulenverletzungen
Wie wird eine Zystitis diagnostiziert?
Diagnosemethoden umfassen:
- Urinanalyse: Bestimmung von Erregern und Entzündungswerten
- Zystoskopie: Kamerasichtung der Blase, ggf. mit Gewebeprobe
- Bildgebung: Ultraschall oder Röntgen zur Ausschlussdiagnose
Behandlungsmöglichkeiten
Medikamente
Antibiotika bei bakterieller Zystitis. Bei interstitieller Zystitis kommen spezifische Medikamente zum Einsatz.
Chirurgische Eingriffe
Nur in schweren oder chronischen Fällen notwendig, z. B. zur Behebung struktureller Probleme.
Hausmittel und Pflege
- Wärme (Heizkissen auf Unterleib)
- Schmerzmittel wie Ibuprofen
- Viel Flüssigkeit
- Cranberry-Produkte
- Lockere Kleidung und Baumwollunterwäsche
Alternative Therapien
- Blasendehnung mit Wasser oder Gas
- Nervenstimulation
- Blasenspülung bei chemo- oder strahlenbedingter Zystitis
Wie gut sind die Heilungschancen?
Die Prognose ist bei frühzeitiger Behandlung in der Regel gut. Wichtig ist die Ursachenbehandlung. Unterstützend wirken:
- ausreichende Flüssigkeitszufuhr
- häufiges Wasserlassen
- Vermeidung koffeinhaltiger Getränke
Zystitis vorbeugen
- Nach dem Toilettengang von vorn nach hinten reinigen
- Duschen statt baden
- Sanfte Intimpflege ohne aggressive Inhaltsstoffe
- Blase nach dem Sex entleeren
- Ausreichend Wasser trinken
Tipp: Frühzeitiges Erkennen und Behandeln kann chronische Verläufe verhindern.
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