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Cannabis: Kiffen ist heute gefährlicher als vor 25 Jahren

Psychosen durch Canabis: Warum Kiffen für unsere Teenager heute gefährlicher ist als je zuvor.

„Ach, ein bisschen Kiffen ist doch nicht so schlimm“ – diesen Satz hört man leider oft. Aber: Die Realität sieht heute ganz anders aus als noch vor 20 Jahren. Eine aktuelle kanadische Studie zeigt klar: Cannabis ist heute viel stärker – und das Risiko für schwere psychische Erkrankungen bei Jugendlichen steigt dramatisch.

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Der THC-Gehalt in Marihuana lag früher bei ca. 4%, heute dagegen oft zwischen 10 und 25 Prozent, je nach Züchtung sogar noch höher.

Die Drogen erkennen

Cannabis – der Oberbegriff

Wenn wir von Cannabis sprechen, meinen wir eigentlich die ganze Hanfpflanze, die es in verschiedenen Arten wie Cannabis sativa, Cannabis indica und Cannabis ruderalis gibt. Cannabis ist sozusagen der wissenschaftliche und neutrale Sammelbegriff – und umfasst alles, was aus dieser Pflanze hergestellt wird: die getrockneten Blüten (Marihuana), das gepresste Harz (Haschisch) oder auch medizinische Cannabisprodukte. In Gesetzen, Arztgesprächen oder Studien liest man fast immer „Cannabis“ – im Alltag aber oft die umgangssprachlichen Varianten wie „Gras“ oder „Dope“.

  • Bedeutung: Wissenschaftlicher Name für die Hanfpflanze (Cannabis sativa, Cannabis indica, Cannabis ruderalis).
  • Umgangssprache: „Cannabis“ wird oft als neutraler, offizieller Begriff verwendet – vor allem in Medizin, Gesetzestexten und Forschung.
  • Umfasst: Sowohl Marihuana (Blüten) als auch Haschisch (gepresstes Harz).

Marihuana – die Blüten der Pflanze

Marihuana sind die getrockneten, zerkleinerten Blüten der weiblichen Cannabispflanze, manchmal auch mit ein paar Blättern. Genau diese Blüten enthalten besonders viel THC – den Stoff, der für den Rausch verantwortlich ist. Heute liegt der THC-Gehalt in Marihuana oft zwischen 10 und 25 Prozent, je nach Züchtung sogar noch höher. Das Aussehen ist meist grün bis bräunlich, und der Geruch reicht von fruchtig-süß bis scharf-„skunkig“. Marihuana wird meist in Joints geraucht, kann aber auch in Pfeifen oder als Zutat in Lebensmitteln („Edibles“) konsumiert werden.

  • Bedeutung: Getrocknete, zerkleinerte weibliche Blüten und manchmal Blätter der Cannabispflanze.
  • Wirkstoff: Enthält THC (Tetrahydrocannabinol) – je nach Züchtung heute meist 10–25 %.
  • Aussehen: Grünlich bis bräunlich, riecht aromatisch oder skunkartig.
  • Umgangssprache: In Deutschland oft einfach „Gras“ genannt.
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Gras – der Slang für Marihuana

„Gras“ ist einfach ein lockerer Straßenname für Marihuana und bezieht sich auf das krautige, grüne Aussehen der zerkleinerten Blüten. Gerade Jugendliche benutzen fast ausschließlich diesen Begriff. Wenn jemand also sagt, er habe „Gras“ dabei, ist damit fast immer Marihuana gemeint – also die getrockneten Blüten der Cannabispflanze. Vorsicht: Auf dem Schwarzmarkt kann „Gras“ manchmal gestreckt oder mit anderen Substanzen vermischt sein, um es schwerer oder optisch „besser“ wirken zu lassen. Das kann die gesundheitlichen Risiken zusätzlich erhöhen.

  • Bedeutung: Reines Slangwort, identisch mit Marihuana.
  • Herkunft: Bezieht sich auf die krautige, grüne Optik der zerkleinerten Blüten.
  • Achtung: Manche Dealer nutzen den Begriff auch für Mischungen mit Tabak oder gestrecktem Material.

Dope – mehrdeutig, aber meist Haschisch gemeint

„Dope“ ist ein Begriff, der je nach Region etwas anderes bedeuten kann. In Deutschland und vielen europäischen Ländern meint man damit meist Haschisch – also das gepresste Harz der Cannabispflanze. Das Harz wird aus den Blüten gewonnen und zu braunen oder schwarzen Platten gepresst, die dann zerbröselt und geraucht werden. Haschisch riecht und wirkt etwas anders als Marihuana, hat aber ebenfalls THC als Hauptwirkstoff. In den USA hingegen ist „Dope“ ein Sammelbegriff für Drogen aller Art – und kann dort sogar Heroin meinen.

  • Bedeutung (klassisch in Europa): Gepresstes Harz der Cannabispflanze (Haschisch), oft braun oder schwarz.
  • Bedeutung (international): In den USA kann „Dope“ auch einfach für jede Droge stehen – sogar Heroin.
  • Herstellung: Harz wird aus den Blüten geklopft oder gesiebt, dann zu Platten oder Blöcken gepresst.
  • Wirkstoff: THC-Gehalt meist 5–20 %, abhängig von Herkunft und Qualität.

Kurz gesagt:

  • Cannabis = Überbegriff für Hanfpflanze und ihre Produkte.
  • Marihuana = getrocknete Blüten (Rauschmittel).
  • Gras = Slang für Marihuana.
  • Dope = oft Haschisch (gepresstes Harz), manchmal auch allgemeiner Drogenslang.

Cannabis heute: Bis zu fünfmal stärker als früher

Früher enthielt Gras im Schnitt etwa 4 % THC, also den Wirkstoff, der den Rausch auslöst. Heute sind es oft 14–20 % – und in manchen Züchtungen sogar noch mehr. Das bedeutet: Ein einziger Joint kann heute so stark wirken wie mehrere Joints vor 20 Jahren.

Forscher der University of Ottawa warnen: „Cannabis aus den 2000er-Jahren ist nicht dasselbe wie 2025.“ Diese massive Wirkstoffsteigerung ist einer der Hauptgründe, warum der Zusammenhang zwischen Kiffen und Schizophrenie so deutlich ist.

Mehr THC – mehr Psychosen

Seit der Wirkstoffgehalt so stark gestiegen ist, nehmen auch psychische Probleme bei jungen Konsumenten massiv zu. Besonders betroffen: Teenager, junge Männer und Jugendliche mit psychischen Vorerkrankungen.
Das Risiko für eine Psychose oder sogar Schizophrenie steigt mit jedem zusätzlichen Prozent THC – und mit jedem Konsumtag. In Kanada hat sich die Zahl der Schizophrenie-Fälle seit der Cannabis-Legalisierung 2018 verdreifacht.

Warum Cannabis so gefährlich fürs Teenager-Gehirn ist

THC greift direkt in den Gehirnstoffwechsel ein und kann das empfindliche Gleichgewicht stören – besonders bei jungen Menschen, deren Gehirn sich noch in der Entwicklung befindet.
Wer einmal eine cannabisbedingte Psychose hatte, hat laut Studien ein 242-fach höheres Risiko, später an Schizophrenie zu erkranken.

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Was Eltern wissen müssen

  • Warnsignale ernst nehmen: Plötzliche Stimmungsschwankungen, Rückzug, Konzentrationsprobleme oder Verwirrtheit können Anzeichen sein.
  • Früh eingreifen: Je früher der Konsum gestoppt wird, desto größer die Chance, dass sich Symptome wieder zurückbilden.
  • Therapie und Unterstützung: Gesprächs- und Verhaltenstherapien helfen, den Ausstieg zu schaffen. In schweren Fällen können Medikamente notwendig sein.

Marihuana ist heute nicht mehr „harmlos“. Es ist stärker, riskanter und kann für Teenager gravierende Folgen haben. Wer seine Kinder schützen will, muss die Fakten kennen – und rechtzeitig handeln.

Unterstützung finden Süchtige und ihre Familien zum Beispiel beim Deutschen Roten Kreuz.