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Mikroplastik in Leitungswasser

Wie sinnvoll ist das Filtern von Mikroplastik aus Leitungswasser in Deutschland? Viele Menschen sorgen sich um Mikroplastik im Leitungswasser und suchen nach Möglichkeiten, es zu entfernen. Ein häufig empfohlener Trick ist das Abkochen des Wassers und das anschließende Filtern durch einen Wasser- oder Kaffeefilter. Doch ist diese Methode tatsächlich effektiv und notwendig, insbesondere in Deutschland?

Studie empfiehlt das Filtern von Mikroplastik

Eine Studie aus China, veröffentlicht in Environmental Science & Technology Letters, zeigt, dass das Abkochen von hartem Wasser bis zu 80 Prozent des Mikroplastiks entfernen kann. Bei weichem Wasser sind es etwa 25 Prozent. Die Forschenden empfehlen, Wasserkocher oder Gasherde zu verwenden, da diese energieeffizient sind. Zudem raten sie zu Edelstahlfiltern, um das Plastik abzuschöpfen. Wasserfilter aus Plastik sind hingegen weniger geeignet, da sie das Wasser erneut kontaminieren könnten.

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Belastung von Trinkwasser mit Mikroplastik

Mikroplastik umfasst Kunststoffpartikel zwischen 1 Mikrometer und 5 Millimetern. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kann der Mensch über verschiedene Wege mit Plastik in Kontakt kommen, darunter Trinkwasser. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht jedoch keine Hinweise auf gesundheitliche Risiken durch Mikroplastik im Trinkwasser, fordert aber weitere Forschung.

Leitungswasserqualität in Deutschland

In Deutschland gilt Leitungswasser als eines der am strengsten kontrollierten Lebensmittel. Die Trinkwasserverordnung wurde zuletzt im Juni 2023 aktualisiert. Es gibt jedoch keinen Grenzwert für Mikroplastik. Die Europäische Kommission hat im März 2024 standardisierte Messmethoden beschlossen, um Plastik im Trinkwasser besser zu erfassen. Laut Dagmar Uhl vom TZW ist die Mikroplastikbelastung im deutschen Trinkwasser extrem niedrig und in der Regel nicht nachweisbar.

Mikroplastik aus Leitungswasser filtern: Ist das sinnvoll?

Da die Belastung des deutschen Leitungswassers mit Mikroplastik sehr gering ist, ist eine zusätzliche Filtration im Haushalt nicht notwendig. Wer dennoch filtern möchte, kann Wasserkocher oder Edelstahlfilter verwenden. Diese Methoden sind zwar geeignet, entfernen jedoch nicht alle Partikel und verbrauchen Energie. Da keine gesundheitlichen Risiken bekannt sind, ist es sinnvoller, den Energieverbrauch zu reduzieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Filtern von Plastik aus Leitungswasser in Deutschland aufgrund der geringen Belastung nicht erforderlich ist. Die Trinkwasserqualität wird streng überwacht und entspricht hohen Standards. Wer dennoch filtern möchte, sollte auf energieeffiziente Methoden setzen. Die WHO sieht keine gesundheitlichen Risiken durch Mikroplastik im Trinkwasser, fordert jedoch weitere Forschung. Insgesamt ist es ratsam, den Energieverbrauch zu minimieren und sich auf die hohe Qualität des deutschen Leitungswassers zu verlassen.